Es gibt diesen Ort tatsächlich.
Manch einer kann sich vielleicht noch an den Film „Zugvögel…Einmal nach Inari“ erinnern. Ich bin dort. Nach einer herrlichen Fahrt an der der Küste des Varrangerfjordes entlang und über die finnisch-norwegische Grenze, die aus einem blauen Schild im Wald besteht. Es war wieder eine Fahrt durch eine fast arktische Landschaft. Felsen, niedriger Bewuchs und jede Menge Rentiere. Karg, unwirtlich aber auch mit berauschenden Ausblicken über den Fjord.
Hin und wieder Hinweistafeln, dass das norwegische Militär nicht fotogen zu sein glaubt. Grenzgebiet zu nicht befreundeten Staaten eben. Und kalt. Und unangemeldete Verkehrsteilnehmer.
Kurz vor der Ankunft in Inari fängt es an zu regnen. Aber das war gestern. Heute ist Ruhetag. Die Sonne erbarmt sich. Der See ist einladend.
Und überraschend warm. Ein Stadtrundgang ist schnell erledigt. Der See, ein paar Geschäfte für hochwertige Tourismuserzeugnisse, der Hafen, ein Museum der lappländischen Kultur, das war’s. Einen Bahnhof gibt es offensichtlich nicht. Erstaunlich…
Es ist ein Urlaubsort. Die gefühlte Hälfte der verkehrenden Fahrzeuge sind Wohnmobile. Das Nordkap liegt in Reichweite. Ich habe immer noch das Gefühl, nicht richtig angekommen zu sein. Es ist alles so viel anders als das, was ich in den letzten Wochen gesehen habe. Eine andere Welt. Es wirkt fast ein wenig steril. Die URAL ist mit Abstand das dreckigste Vehikel auf dem Campingplatz. Es gibt abschätzige Blicke. Völlig egal! Mein Hochgefühl, die Tour durch Russland geschafft zu haben, wirkt positiv auf Wirbelsäule und Kopfhaltung.
Morgen nach Tornio. Die Ostsee ruft. Die Reise auf dem Motorrad geht weiter. Die bisherige Strecke gibt es unter diesem Link.